Vortrag: Wohnsitz Antarktis – 15 Monate Leben am Ende der Welt

Wow! Exklusiv für unsere Mitglieder! Michaela konnte einen besonderen Referenten für uns organisieren: Stefan Christmann ist nicht nur Diplom-Physiker, sondern auch ein mehrfach ausgezeichneter Naturfotograf. 2012 hat er in der Antarktis 15 Monate „überwintert“. Am 02.10.2015 ab 19.00 Uhr erzählt und zeigt er uns im Rahmen unserer „Cluabend-Vortragsreihe“, wie so ein Forschungsjahr in der Antarktis aussieht.

 

 


 

Die Antarktis ist eines der wichtigsten Ökosysteme der Erde und verantwortlich für die Speicherung von über 70% der weltweiten Süßwasservorkommen. Rein politisch gesehen ist die Antarktis kein Land im eigentlichen Sinne – sie besitzt weder eine Regierung noch Einwohner mit antarktischer Staatsbürgerschaft. Es mag zunächst also etwas seltsam erscheinen sie als einen Wohnsitz zu bezeichnen und doch ist sie für einige wenige Menschen, die sogenannten Überwinterer, genau dies.

Überwinterer (kurz ÜWIs) sind diejenigen Menschen, die das gesamte Jahr über auf den antarktischen Forschungsstationen leben und den reibungslosen Betrieb der angegliederten wissenschaftlichen Observatorien sichern. Dort sammeln sie fundamentale Daten aus den verschiedensten Bereichen der Wissenschaft, wie beispielsweise der Physik, Meteorologie oder der Biologie.

Im Gegensatz zu Touristen, die während der antarktischen Sommermonate fast ausschließlich die Regionen um die antarktische Halbinsel ansteuern, verbringen Überwinterer nicht nur den antarktischen Sommer sondern auch den erbarmungslos kalten südpolaren Winter auf dem Kontinent. Die Orte ihrer Forschungsstationen reichen dabei vom küstennahen Schelfeis bis hin zum endlos weiten Polarplateau im Landesinnern.

Der Physiker und Naturfotograf Stefan Christmann ist Mitglied des 32. Überwinterungsteam, das im Jahr 2012 auf der deutschen Antarktis Forschungsstation Neumayer III überwinterte. Nahe der Atka-Bucht auf dem Ekström-Schelfeis erlebte er die Antarktis in all ihren Facetten – seine Kamera hatte er immer dabei. Von der niemals untergehenden Mitternachtssonne bis hin zur immer währenden Dunkelheit der Polarnacht, vom zerbrechlichen Ei bis hin zum erwachsenen Kaiserpinguin erzählen seine Bilder die Geschichte eines Ortes, der seine Wildnis und Unberührtheit noch nicht verloren hat und seine wahre Schönheit ausschließlich seinen ganzjährigen „Einwohnern“ offenbart.



alle Bilder mit freundlicher Genehmigung von Stefan Christmann

weitere Bilder und Infos unter http://nature-in-focus.de/