Clubtauchfahrt nach Estartit

Aufgrund unseres 45 jährigen Jubiläums wurde ein Vereinsurlaub nach Estartit geplant. Volker erledigte sämtliche Vorbereitungen,  wir mussten nur noch anreisen. Susi organisierte einen VW-Bus über den Stadtjugendring, in welchem acht Taucher Platz hatten, zwei kamen mit dem Flugzeug und die restlichen sechs in zwei Autos.
Eigentlich war die Fahrt geplant vom 27.08. – 03.09.16, aber die Hälfte der Gruppe eilte schon eine Woche voraus.  Das hatte für die, die nachkamen den Vorteil, dass wir uns schon auskannten……
Unsere Ferienanlage hieß „Nautica“ und lag nur 50m vom Meer (Sandstrand, bzw. Hafen) entfernt. Untergebracht waren wir In drei Appartements, alle hatten einen Balkon zum Meer hin.  Die Zimmer waren zwar ziemlich klein und hellhörig….aber…. es gab da noch eine wunderschöne  Dachterrasse mit Swimmingpool und Liegestühlen und einem herrlichen Ausblick auf die Umgebung und aufs Meer. Diese nutzten wir zwischen den Tauchgängen zum Lesen und Faulenzen und abends zum Sternschnuppenzählen oder gleich ganz zum Übernachten unter freiem Himmel, wie’s Nici  gemacht hat.
Unsere morgendliche Tauchausfahrt fand um 11 Uhr und die zweite um 16 Uhr statt. Frühstück und Mittagessen fanden jeweils in der Wohneinheit  statt, abends dann gingen alle 16 hungrigen Taucher gemeinsam zum 3-4-5 Gänge-Menü aus.
Wir wussten ja schon Bescheid…..z.B.  wo man einen fast leeren Grillteller oder nur zwei einzelne Rippchen (fehl)bestellen könnte, oder aber Hühnchen mit versteckten Schnecken in der Soße….., aber da wir auch die guten Lokale kannten (z.B. „Ananas“) und den besten Sangria-Platz in Estartit, waren wir diejenigen, die die Reservierungen machten, bzw. den Weg nach Hause zurücklotsten…. meistens über den wunderschönen Sangria-Garten – mit riesigen Oleandersträuchern  – aber auch mit einer total netten Bedienung , die uns bis zu drei verschiedene Sangria-Sorten servierte…. Wir konnten ja ausschlafen, Tauchen begann erst um 11 Uhr!
Manche, Aktivere von uns, nutzten auch die früheren Stunden schon  für Einkäufe, (Bäckerladen, oder „Lädala“ und jede/r hatte seinen/ihren Lieblings-Tauchladen gefunden). Andere erklommen die  Hügel links oder rechts und genossen die tolle Aussicht… oder joggten am Sandstrand entlang…Wir hatten aber auch Teilnehmer, die wurden so richtig erst…nach dem Sprung ins Wasser wach.
Tauchen: Wir hatten bei der Tauchbasis „Unisub“ gebucht und waren am Ende alle zufrieden und begeistert mit dem Angebot. Unsere Ausfahrzeiten stellten sich als ideal heraus. Vom Balkon aus konnten wir beobachten, ob unser Schiff  („Treyton“) schon eintrudelt, wenn ja, dann war es höchste Zeit, zum Hafen zu gehen. Unsere Tauchtaschen durften wir auf dem Boot lassen und bunkerten diese in einem  Schacht des Schiffes. Das war manchmal stressig, v.a. vormittags, weil dann immer sehr viele Taucher auf dem Boot waren, teilweise bis zu 30 und man musste die Taschen ja zuerst hoch holen und sich mitsamt dieser dann zu seiner Flasche durchkämpfen, durch Franzosen, Holländer und andere, die sich immer wieder unter unsere Gruppe mischten. Vormittags fuhren wir meistens zu den „IIles des Medes“ (10 Minuten Fahrt) und nachmittags irgendwo an einen Platz an der Küste.
Wir nahmen alle die 15l-Flaschen mit Nitrox-Füllung. Captain „Willi“s Briefing war immer perfekt. Er konnte uns die Tauchplätze super gut erklären…(ich konnte sie mir bloß nicht immer merken….kennt ihr das auch?, …ich spring ins Wasser und weg ist die Hälfte….“Wie herum nach der Höhle, rechts oder links und in welche Höhle nicht hinein??“….aber… ich arbeite zielstrebig weiter daran und irgendwann bin ich Profi!). Wir tauchten meistens in 3er oder 4er Gruppen und erkannten uns schon bald an der Farbe der Flossen, der goldenen Lampe (Maba), den Kameras….…..
Und was wir gesehen haben?:  Jede Menge Zackenbarsche in allen Größen, viele Muränen, Barrakudas in Schwärmen sowie Einzelgänger, Seehasen, einen Oktopus, Zweibandbrassen und  Brassen mit gelben Streifen,  „Meersauen“ (heißen wirklich so!), einige Langusten, viele Schwärme von Mönchsfischchen und auch Schwärme von Sardinen….man fühlte sich wie ein Clubmitglied so mitten unter ihnen.
Einmal haben wir gesehen, wie drei Zackenbarsche eine Muräne aus ihrer Höhle verjagten….das sah aus, als ob die drei Zackis zusammenarbeiteten….der große Zacki biss die Muräne und die anderen versperrten eifrig die weiteren Höhlenausgänge…,Es gab einige sehr neugierige, fast zahme Zackenbarsche. Die ließen uns ganz nahe heran und inspizierten uns mit ihren Glubschaugen genauso, wie wir sie… Und ein paarmal schwebten Adlerrochen an uns vorbei….
Besonders schön waren die Höhlentauchgänge. Eine begann z.B. auf ca. 15 m und sie führte uns auf die andere Seite der Insel und zu den nächsten Höhlen…. wobei eine davon auf einer Tiefe von 27 m lag und ca. 80 m lang war. In dieser Höhle konnte man verschiedene Korallen, Schwämme, aber auch Fische und Garnelen entdecken und an den Eingängen wucherten rote und gelbe Gorgonien… .In einer anderen Höhle sollten wir auftauchen, weil die eine Luftkammer zum Atmen hatte….was auch sehr schön und spannend war.
Ein paar von uns nahmen sich einen tauchfreien Tag und schauten sich Barcelona an (ca. 1 ½ Std. Autofahrt entfernt). Wir wurden vom Bauherrn der „Sagrada Familia“ nämlich dem Künstler „Gaudi“ inspiriert und haben jetzt viele gute Ideen im Hinterkopf, wie man Ulm verschönern könnte…..
Leider kam der Abreisetag viel zu schnell. Die VW-Bus-Crew quetschte sich mitsamt Gepäck (jetzt noch zusätzlich die Einkäufe aus den Tauchläden) wieder in die Sitzreihen und wir alle traten den Heimweg an und waren fast zeitgleich nach ca. 14 Stunden gegen Mitternacht zu Hause. Nico und Franzi waren wieder mit dem Flugzeug geflogen…..das geht also auch.
Danke Volker!!! Wir hatten alle einen wunderschönen Urlaub!!!

 

Karin Merkle

/pg